Dank verbesserter Hygiene sowie Impfstoffen und Antibiotika ist in der westlichen Welt die Häufigkeit von Infektionskrankheiten stark zurückgegangen. Wir verlassen uns immer mehr auf Arzneimittel und vergessen dabei unsere eigene Verantwortung für ein starkes Immunsystem. Die jüngste Epidemie, von der besonders gefährdete Gruppen mit einem geschwächten Immunsystem betroffen sind, hat uns diese aber wieder vor Augen geführt.
Der Darm spielt dabei eine viel komplexere und wichtigere Rolle, als wir zunächst gedacht hatten. Sie geht über die primäre Aufgabe der Verdauung hinaus und wirkt sich auf alle Körpersysteme aus. Eine besondere Rolle spielt die Darmmikrobiota, die bei der Geburt ausgebildet wird und durch ihre komplexen Verdauungs- und Stoffwechselfunktionen eng mit dem Immunsystem verbunden ist. Zusammen mit den Darmepithelzellen bildet die Darmmikrobiota nämlich eine Schutzbarriere gegen Krankheitserreger, wirkt aktiv bei der Ausbildung und Funktion des Immunsystems mit und löst entzündungshemmende Mechanismen aus.
Das Immunsystem ist ein äußerst komplexes System in unserem Körper, das aus einem Geflecht von Immunzellen, Gewebe und Eiweißmolekülen besteht, über die die Immunzellen miteinander kommunizieren. Seine Aufgabe ist es, den Organismus vor körperfremden Substanzen und Krankheitserregern zu schützen, geschädigtes Gewebe zu reparieren (Wundheilung) sowie falsche Zellen (z. B. Krebszellen) auszusortieren und abgestorbene eigene Zellen aus dem Organismus zu entfernen.
Solange das Immunsystem optimal arbeitet, ist es nicht wahrnehmbar. Ist es hingegen geschwächt, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, und ist es überaktiv, können Allergien, Autoimmunkrankheiten usw. die Folge sein.
Der Darm als erste Verteidigungsanlage
Der Darm ist der primäre Ort der Nährstoffaufnahme im Organismus, an dem der Großteil des Austauschs zwischen der Außen- und Innenwelt stattfindet, und der deshalb ständig Fremdstoffen aus der Umwelt ausgesetzt ist. Das Immunsystem muss daher immer in Bereitschaft sein. Gleichzeitig besteht ein Großteil der Funktion des Immunsystems darin, unsere Beziehung zu unserer Darmmikrobiota zu kontrollieren. Deshalb befinden sich ganze 80 % des Immunsystems im Darm.
Die Darmmikrobiota spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung, Entwicklung und Funktion des Immunsystems und leistet einen wichtigen Beitrag zum körpereigenen Gleichgewicht.
Schon die Struktur des Darms selbst verhindert ein einfaches Eindringen in den Körper. Krankheitserreger werden nämlich durch die sog. Darmbarriere, eine Art Schutzwall des Darms, blockiert. Sie besteht aus drei Schichten:
- der Darmmikrobiota
- den Darmepithelzellen, die durch eine Schleimschicht geschützt sind
- dem darmeigenen Immunsystem
Darmbakterien sind die erste Verteidigungslinie
Die Darmmikrobiota spielt bei der Bildung der ersten Verteidigungslinie gleich mehrere Rollen: In erster Linie hindert eine nützliche Darmmikrobiota durch ihre Besiedlung des Darms die Pathogene daran, direkten Zugang zu den Darmzellen zu finden und in den Blutkreislauf zu gelangen.
Wie? Nützliche und schädliche Bakterien konkurrieren miteinander um Platz und Nährstoffe, Bakterien produzieren aber auch toxische Moleküle, um damit die Ansiedlung von Krankheitserregern zu verhindern. Das Verhindern der Ansiedlung von krankheitserregenden Bakterien in bestimmten Bereichen des Körpers durch die Anwesenheit anderer Bakterien, wird als Kolonisationsresistenz bezeichnet.
Eine weitere Rolle einer gesunden Darmmikrobiota besteht darin, die Barriere-Immunität zu stärken und aufrechtzuerhalten, wodurch der Eintritt von Mikroben sowie Gewebeentzündungen und -schäden eingeschränkt werden. Damit sorgt sie auch für ihre eigene Sicherheit, denn ohne eine starke Barriere kann das Immunsystem auch eine nützliche Mikrobiota zerstören, wie es bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen der Fall ist.
Um dies zu verhindern, besteht eine zentrale Strategie darin, den Kontakt zwischen den Mikroorganismen und der Oberfläche der Darmzellen zu minimieren. Erreicht wird dies durch eine Kombination aus der Wirkung der Darmepithelzellen, die antimikrobielle Substanzen und Schleim produzieren, der den Kontakt zwischen der Darmmikrobiota und dem Darmgewebe einschränkt, sowie der Wirkung „lokaler“ Immunzellen und der Produktion von IgA-Antikörpern. Diese Zellen und Antikörper sorgen dafür, dass Mikroorganismen, die die Darmwand durchdrungen haben, schnellstmöglich beseitigt werden. Auf diese Weise bleiben die Darmmikrobiota und das Immunsystem zwar getrennt, aber dennoch miteinander verbunden.
Bei der Sicherstellung, dass die Darmzellen ausreichend Schleim produzieren, spielen kurzkettige Fettsäuren, die von Darmbakterien bei der Fermentation von Kohlenhydraten aus der Nahrung gebildet werden, eine wichtige Rolle.
Die kurzkettigen Fettsäuren sorgen dafür, dass der enge Kontakt zwischen den Darmzellen aufrechterhalten bleiben kann, und schaffen ein saures Milieu, dass für pathogene Bakterien ungünstig ist. Die Darmmikrobiota beeinflusst auch indirekt die Produktion von antimikrobiellen Substanzen und Schleim in den Darmepithelzellen, reguliert Entzündungsmechanismen und stimuliert die Regeneration der Darmzellen. All das ist wichtig für die Wahrung einer starken Darmbarriere, weshalb sich jede Veränderung der mikrobiellen Zusammensetzung auch auf die Dicke der Schleimhaut und die Integrität der dichten Verbindungen zwischen den Darmzellen auswirkt.
Die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen der Darmmikrobiota und dem Immunsystem des Wirtes ist ein kontinuierlicher Prozess. Ein ungünstiges Darmmilieu und eine gestörte Darmmikrobiota führen zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms. Das bedeutet, dass Mikroorganismen und Lipopolysaccharide (Endotoxine) ungehindert in die Blutbahn gelangen, was wiederum Immunreaktionen und Entzündungsprozesse auslöst.
Die Darmmikrobiota als Lehrerin des Immunsystems
Haben Sie sich schon mal gefragt, woher das Immunsystem eigentlich weiß, welche Bakterien schädlich sind und welche es in Ruhe lassen muss?
Nach der Geburt entwickelt sich das Immunsystem parallel zur Darmmikrobiota. Die erste und äußerst wichtige Interaktion zwischen der Darmmikrobiota und dem Immunsystem findet bei der Geburt statt. Bis zur Geburt gilt der Magen-Darm-Trakt des Fötus als steril (auch wenn sich dies in letzter Zeit als nicht ganz zutreffend erwiesen hat), und die erste Besiedlung erfolgt, wenn das Baby den Geburtskanal verlässt.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Immunsystem des Säuglings noch nicht ausgereift, was ihn einerseits anfälliger für Infektionen macht, andererseits aber auch dafür sorgt, dass sich seine Mikrobiota ohne Entzündungsprozesse ausbilden kann. Die Darmmikrobiota sendet Signale, die die normale Entwicklung und Reifung des Immunsystems der Darmschleimhaut anregen. Das auf diese Weise wirksam regulierte Immunsystem der Schleimhaut verhindert das Eindringen von Krankheitserregern und gewährleistet die Immuntoleranz gegenüber nützlichen Mikroorganismen.
Die Darmmikrobiota wirkt sich auf die Funktion des gesamten Immunsystems aus
Eine wichtige Aufgabe des Immunsystems besteht auch darin, die Kommunikation zwischen entfernten Körpersystemen zu ermöglichen (z. B. Darm-Lungen-Achse). Die Kommunikation zwischen Darm und anderen Organen (z. B. Lunge) erfolgt über den Lymph- und Blutkreislauf. Die Darmmikrobiota beeinflusst also nicht nur das lokale Immunsystem, sondern trägt auch zu Immunreaktionen an entfernten Körperstellen bei.
Die Auswirkungen der Darmmikrobiota und ihrer Stoffwechselprodukte beeinflussen auch die Immunreaktion anderer Schleimhäute, wie z. B. der Lunge. Wie genau das geschieht, ist noch nicht bekannt, aber offenbar gelangen die löslichen Stoffwechselprodukte der Darmmikrobiota in den Blutkreislauf, die Immunzellen an den entfernten Stellen erkennen sie und reagieren entsprechend. So wirkt sich z. B. die Mikrobiota des Magen-Darm-Trakts auf die Differenzierung der T-Zellen des Immunsystems in TH1-, TH2-, TH17- und T-Helferzellen aus.
Die Verbindung zwischen den Körpersystemen verläuft jedoch wechselseitig, so dass die Lunge über die Migration von Immunzellen und Entzündungsmolekülen auch die Darmfunktion beeinflussen kann.
Bei all dem dürfen wir nicht vergessen, dass die Darmmikrobiota bestimmte Vitamine synthetisiert und dass der Darm die Nährstoffaufnahme reguliert. Wir können uns noch so gesund ernähren und noch so viele Nahrungsergänzungsmittel einnehmen – wenn unser Darm nicht so funktioniert, wie er sollte, ist auch die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt.
So stärken Sie Ihr Immunsystem
Wie wir gelernt haben, sind Immunsystem und Mikrobiota eng miteinander verbunden. Deshalb macht es Sinn, uns an dieser Stelle fragen, was den größten Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmmikrobiota hat, da wir so auch unser Immunsystem stärken. Was verbindet beide?
Die Antwort auf diese Frage lautet: unsere Ernährung. Sowohl das Immunsystem als auch die Darmmikrobiota reagieren sehr empfindlich auf den Ernährungszustand des Wirts. Die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmmikrobiota wird stark von unserer Ernährung und unserem Lebensstil beeinflusst, und die Darmmikrobiota kontrolliert durch eine symbiotische Beziehung das Immunsystem.
Die Ernährung ist ein wichtiger Modulator des Immunsystems und der Darmmikrobiota
Es gibt viele Nährstoffe, die das Immunsystem beeinflussen. Die Grundlage für ein gutes Immunsystem bilden:
- Eiweiß
- Vitamine D, C, E und andere Antioxidantien
- Zink und Selen
- Omega-3-Fettsäuren
Alle diese Nährstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Integrität der physischen Barrieren (Schleimhäute und Haut), bei der Bewegungsgeschwindigkeit der Immunzellen, bei der Produktion von Antikörpern sowie bei der Erkennung von schädlichen Fremdkörpern und der Reaktion darauf. Überdies besitzen sie antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften. Jeder Mangel an diesen essenziellen Nährstoffen beeinträchtigt die Funktion des Immunsystems und verringert unsere Abwehrkräfte.
Und dann sind da noch die Ballaststoffe. Sie sind der wichtigste Brennstoff nützlicher Darmbakterien und unabdingbar für der Bildung kurzkettiger Fettsäuren. Wie wichtig diese für unser Immunsystem sind, haben wir bereits gesehen.
Wie lautet das Patentrezept für ein effektives Immunsystem?
- Minimieren Sie den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie von Lebensmitteln, auf die Sie empfindlich oder gar allergisch reagieren, denn sie belasten das Immunsystem, was wiederum dazu führt, dass dieser nicht optimal auf die Abwehr von Eindringlingen vorbereitet ist.
- Nehmen Sie täglich einfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Olivenöl und Avocado) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Fisch sowie Samen und Kerne) zu sich.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Eiweißzufuhr aus hochwertigen tierischen und pflanzlichen Quellen. Proteine sind die Zellbausteine unseres Körpers und somit auch unserer Immunzellen, der Enzyme, die für alle Funktionen des Organismus lebenswichtig sind, und auch der Zytokine, der Signalmoleküle, die bei der Immunantwort mitwirken.
- Nehmen Sie Ballaststoffe und probiotische Lebensmittel zu sich, um die Zusammensetzung der Darmmikrobiota zu verbessern und die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren zu erhöhen. Dies ist eine hervorragende Art und Weise, das Immunsystem über die Darmmikrobiota zu stärken.
- Achten Sie darauf, mindestens vier verschiedenfarbige Obst- und Gemüsesorten pro Tag zu essen, um genügend Antioxidantien zu sich nehmen.
- Natürlich ist die Ernährung nicht die einzige Möglichkeit, um Ihr Immunsystem zu unterstützen. Sorgen Sie für eine gute Schlafhygiene, seien Sie sportlich aktiv und bewältigen Sie den Alltagsstress mit Entspannungstechniken, wie Meditation, Atemtechniken, und Yoga.
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REFERENZEN
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